Ich lade gern mir Freunde ein…

Diese Zeile aus der Fledermaus, leicht abgewandelt ist mir zu diesem Wochenende eingefallen. Auch wenn es Eigenlob sein könnte: Man lebt bei mir recht fein.
Man unterhält sich wie man mag.
Oft einen ganzen hellen Tag!

Es waren zwei wunderschöne Tage an der Mur und zwei treue Freunde haben sie mit mir geteilt. Insofern stimmt das Eigenlob vielleicht auch ein bisschen.

Leider habe ich im Vorfeld schon von Freunden vor Ort erfahren, dass es heuer nicht mehr so toll aussieht mit den Beständen. Auch eine Streifenbefischung hat diesen Eindruck leider bestätigt. Es ist schon traurig, dass das nächste Wasser, das man wirklich lieb gewonnen hat, einen solchen Einbruch erleben muss. Ich will hier nicht dauernd die selbe Leier spielen, aber verschweigen will ich es auch nicht. Auch hier liegt der Grund höchstwahrscheinlich an fehlendem Management der Prädatoren und nicht an einer sonstigen urplötzlichen Verschlechterung der Bedingungen, da es die einfach nicht gibt. Die Mur in jenem Gebiet ist die letzte lange frei fließende Strecke eines großen Flusses in Österreich und es ist keinerlei nachhaltige Verschlechterung der Morphologie oder ein sonstiger Grund für einen Einbruch der Bestände erkennbar. Zumindest im Vergleich zu den letzten paar Jahren und zumindest bisher nicht…

Trotz dieser bad news haben wir uns aufs Fischen an der Mur gefreut und man kann sagen, dass wir auch das beste daraus gemacht haben.

Das Wetter war einfach strahlend, der Wasserstand perfekt und wir haben unsere Lieblingsplatzerl abgeklopft. Am Streckenbeginn ist trotz intensiven Versuchen gar nix gegangen, je weiter man Richtung Ortszentrum kam, desto besser wurden die Fangergebnisse. Für mich war das ein weiteres Indiz dafür, dass vor allem Prädation den Rückgang der Bestände verursacht hat.

Ich habe wieder einmal von Harald lernen können, dass bei meinem Nymphenfischen noch Luft nach oben ist. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Harald aus den schwierigsten Stellen, bei widrigsten Strömungsverhältnissen tolle Fische fängt.

Auch mit Andi konnte ich am Sonntag noch ein paar schöne Fische fangen, wenn uns da auch die wirklich guten alle ausgestiegen sind. Aber ein paar wenige haben wir doch noch gefunden.

Was ich auch an der Mur sehr schätze und genieße, ist meine familiäre und tolle Unterkunft. Das Gasthaus Eberhard in St. Michael ist ein gemütlicher Familienbetrieb und Ilse eine freundliche und unkomplizierte Gastgeberin, die auch hervorragend kocht. Das alles bei fairen Preisen ist nicht mehr so einfach zu finden.

Hoffentlich geht’s wieder bergauf mit der Mur und hoffentlich wird uns kein weiteres Wasserkraftwerk dieses trotz allem einzigartige Revier auch noch morphologisch ruinieren…

Ich hoffe, dass euch die Fotos ein bisschen gefallen und mehr positive Gefühle wecken, als meine doch eher pessimistischen Zeilen zu einem an sich traumhaften Wochenende.