Wieder einmal Wupper

Nach einem Jahr Pause habe ich es heuer wieder einmal an die Wupper geschafft und muss sagen, dass ich einmal mehr positiv überrascht war. Dieser schöne Bach, der doch sehr industriell geprägt ist, bietet oft nur wenige hundert Meter weit von der nächsten Siedlung entfernt eine wunderbare Flusslandschaft und schöne Fischerei.

In Sachen Fischerei muss ich zwar zugeben, dass ich das Gewässer sicher noch lernen muss, aber dass dort wunderbare Fische zu fangen wären, kann ich nicht mehr bezweifeln. Einen sehr guten Fisch habe ich an einer sehr vielversprechenden Stelle verloren, aber die Schwierigkeit für einen „Expat“ ist einfach, das Gewässer ordentlich zu lesen: Unscheinbarste Stellen, an denen man schnell einmal vorbei geht, beherbergen tolle Fische. So hat mir ein sehr netter Local einen Platz beschrieben, an dem ich zwei mal vorbei gewandert bin und keinen Wurf probiert habe. Am Abend habe ich dann dort zwei 40iger Bachforellen gehakt (behaupte ich mal) und eine 35er gelandet.

Ein weiterer Lapsus, der mir heuer schon zum zweiten mal passiert ist, war es, keine Maifliegenimitationen mit zu haben. Ab der Mittagszeit hat ein toller Schlupf dieser wunderbaren Fliegen begonnen und auch einige Fische an die Oberfläche gebracht, wobei sicher auch gute dabei waren, wie die Stiege vermuten haben lassen. Leider waren diese Fische aber nicht mit einem Substitut einer Maifliege zufrieden, sondern wollten einen passenden Aufsteiger, den ich eben nicht dabei hatte. Wer rechnet auch schon Ende Juni noch mit einem Maifliegenschlupf? Da haben mir dann auch die Locals, die ich getroffen habe, erklärt, dass das daran liegt, dass der Wupperabschnitt oberhalb des Beyenburger Stausees gelegen auch aus einem weiteren Stausee gespeist wird, der sehr kaltes Tiefenwasser ablässt. Daher ist an diesem Teilstück alles ein bisserl später dran, als beispielsweise in den Stadtrevieren. Also nicht nur meine Schuld, zum Glück.

Genauso schön ist es, dass man an der Wupper im Wesentlichen auf Wildfische fischt. Der Stausee wird zwar auch mit fangfähigen Regenbogen besetzt, aber die bleiben vermutlich im Wesentlichen dort, weil ich weder einen solchen Fische gesehen und schon gar nicht gefangen habe. Die meisten Bach- und Regenbogenforellen, die ich gefangen habe, waren so um die 25cm und traumhaft schöne Wildfische, ohne Makel. Einfach schön!