Osterspaziergang

Leider macht man es letztlich viel zu selten, weil man die Zeit, die man ans Wasser schafft, einfach fischen möchte. Mir geht es nicht anders. Aber diese Woche hatte ich auf dem Weg von und zu zwei Terminen zwei meiner Lieblingsreviere auf der Strecke liegen und ein bisschen Zeit, um kurz auszusteigen. Einfach einmal mit dem Fotoapparat am Bach entlang zu gehen, überrascht mich immer wieder. Vor allem wenn die Saison an den Gewässern noch nicht begonnen hat, fällt einem die Entscheidung leichter, keine Rute mitzunehmen, sondern einfach zu schauen… Man muss auch nicht stundenlang am Wasser sein oder kilometerweit durchs Ufergehölz kraxeln – ich bin ein paar Meter von einer Brücke flussauf oder flussab gewandert – mit ein bisschen Glück – bietet eine kurze Strecke schon tolle Einblicke.

Leider sieht man nicht immer nur Erfreuliches, so wie es mir an der Traun ergangen ist. An einem überschaubaren Abschnitt des Flusses, einfach von einer Brücke aus, habe ich vier Paare von Gänsesägern gesehen, die dem Bestand an diesem ohnehin schon massiv angeschlagenen Fluss sicher dramatisch zusetzen werden. Freude kommt da eher nicht auf.

Ein paar Kilometer weiter, an der Steyr sind mir so unerfreuliche Beobachtungen zum Glück erspart geblieben (obwohl es die Vögel auch dort in ausreichender Zahl gibt…), sondern ich konnte im glasklaren Wasser dieses wunderschönen Flusses einige Bach- und Regenbogenforellen sowie Äschen beobachten. Ein paar Sonnenstrahlen, die die Wolkendecke durchbrochen haben, haben einen Schlupf von Eintagsfliegen (vielleicht falsche Märzbraune?), ausgelöst, die die Forellen und Äschen auch prompt zum Steigen animiert haben. In einer halben Stunde am Wasser habe ich ein paar Fotos gemacht, die ich mit Euch teilen möchte. Ich hatte den Eindruck, dass die Äschen mit ihrem Laichgeschäft bereits fertig waren, bin mir aber nicht sicher – an ihren angestammten Laichplätzen standen jedenfalls noch (oder doch schon?) einzelne Exemplare, die offenbar liebestoll im flachen Wasser herumgezogen sind und nach Partnern Ausschau hielten. Vielleicht komme ich die Tage noch einmal vorbei, wenn auch mit Rute in der Hand, um nach dem Treiben dort zu schauen…

Leider geht die Saison erst am 01.04. los und hoffentlich beginnt bis dahin die Schneeschmelze nicht. In diesem wunderbare ungetrübten Zustand habe ich den Fluss die ganze letze Saison nicht erlebt, weil es nie ausreichend lange trocken geblieben ist. Vielleicht haben wir ja heuer mehr Glück. Die Vorfreude ist jedenfalls noch einmal ordentlich gestiegen.