Nach 20 Jahren wieder Grünburg

Meine liebe Tante Renate, die auch meine Firmpatin ist, hat mir immer Tageskarten zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt. Einige davon auch für die Steyr Grünburg. Dieses Revier war also das erste wirklich exzellente Wasser, das ich an der Steyr als junger Fliegenfischer befischen durfte. Danach war sehr lange Pause, weil die Preise einfach in astronomische Höhen gestiegen sind, da die ÖFG bei der Neuvergabe der Pacht wieder einmal Phantasiesummen geboten hatte (daraus haben sie leider immer noch nichts gelernt…).

Da ich mir die schöne obere Steyr heuer leider nicht gönnen konnte, habe ich mir (unter anderem) eine Dreitages-Karte für die Steyr Grünburg genommen, die preislich durchaus fair ist.

Und so war ich am 24.07. das erste mal seit mehr als 20 Jahren wieder dort. Ich kann dazu nur sagen, dass dieses Revier einfach ein Traum ist. Es ist für mich der Inbegriff der Steyr. Man findet schnelle Rauschen, tiefe, schnelle Züge, herrliche tiefe, langsame Kurven – eben alles, was das Fliegenfischerherz begehrt!

Wie leider überall, wo man vor langer Zeit zuletzt gewesen ist, muss man sich bemühen, nicht den früheren Zuständen nachzutrauern. Der Fischbestand ist sicher nicht mehr mit den alten Zeiten zu vergleichen, aber auf der anderen Seite vergleichseweise sicher immer noch recht gut. Ich habe Fische in allen Größen gefangen, Brut in rauen Mengen gesehen und das, obwohl viele der tollen Stellen von Badenden okkupiert waren und auch ständig zur Abkühlung an dem heißen Tag genutzt wurden. Vor allem jene Stellen, die eigentlich nicht auf den ersten Blick als top Fangplätze zu erkennen waren, haben am meisten Fische hergegeben. Das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass die Strecke doch recht intensiv befischt wird.

Man sollte aber dennoch versuchen, nicht wie früher über jede „Leitn“ zu kraxeln, nur um einen Platz zu erreichen, den man von drüben gesehen hatte. Ich hätte jedenfalls nach einer solche Klettertour, völlig außer Atem und einen Kescher ärmer, keine Wathose mehr gebraucht, weil ich ohnehin auch von innen „waschlnass“ war. Und der Abendsprung an diesem Platzl war dann auch überschaubar…

In Summe kann ich aber sagen, dass das Revier ein Traum ist und ich mich schon auf meine weiteren Tage hier freue!