Baetis Rhodani

Diese Fliege habe ich mir einfach und gerne gemerkt, nachdem ich mit der Entomologie die Bestimmung vor vielen Jahren das erste mal verifizieren konnte.

Ich weiß nicht, ob Eure Erfahrungen in diesem Punkt ähnlich sind, aber Schlüpfe dieser Art haben mir sowohl im Frühjahr als auch im Herbst unglaubliche Momente beschert. Auch bei durchaus durchwachsenem und kaltem Wetter schlüpft diese Eintagsfliegenart gerne, über längere Zeit und in großen Mengen – vor allem jetzt im Frühjahr. Darauf reagieren nicht nur die Fische verlässlich. Ein untrügliches Zeichen eines Schlupfes sind auch immer die Schwalben, die akrobatisch am Wasser nach diesen Fliegen jagen.

Gerade jetzt im Frühjahr scheinen die Fische noch nicht von vornehmer Zurückhaltung geprägt zu sein, sondern fressen sich bei einem Schlupf wieder Energien an, nachdem Laichgeschäft und kalte Jahreszeit an den Reserven gezehrt haben. Die Schlupfzeiten sind auch eher am Nachmittag und nicht frühmorgens oder spätabends zu erwarten.

So einen Nachmittag habe ich zuletzt erwischt. Ich habe schon mit meinem Glück gehadert, weil es zweitweise geschüttet und sogar gehagelt hat, als ich am Weg ans Wasser war. Aber da ich bereits von Weitem die Schwalben überm Wasser gesehen habe, ist die Zuversicht rasch zurück gekehrt.

Leider war ich zu Beginn offenbar noch ein bisschen eingerostet und habe viele gute Bisse verhaut, aber ich habe mich wieder gefangen. Ic musste letztlich einsehen, dass ich beim Anschlag nicht zu langsam, sondern zu schnell gewesen bin … einmal das richtige Muster und das Timing des Anhiebs wieder gefunden, stellte sich der Erfolg auch ein. Nach einer wunderbaren Äsche hatte ich sogar einen Ausnahmefisch am Haken, der wie ein Torpedo abgegangen und nach einem akrobatischen Sprung abgerissen ist. Man sollte hin und wieder checken, ob in der Leine eh kein Knoten ist. Ich würde die Regenbogen sicher auf 60cm schätzen – schön, dass es trotz hartnäckigen Verweigerns eines Zwischenschonmaßes immer noch solche herrlichen Fische gibt. Und es sollte nicht bei diesem einen Fisch bleiben…

Ich hatte dann einfach zwei herrliche Stunden am Fluss, bis der Schlupf wieder langsam abebbte und Ruhe eingekehrt ist. Ein geiler Tag, wie man ihn sich nur wünschen kann, dank Baetis Rhodani.