Ein Ziel meiner Sehnsucht…

Und heuer im Herbst habe ich es endlich einmal geschafft, nach Lenggries zu fahren, wo die Isar noch frei fließen darf. Als ich die ersten Bilder von diesem traumhaften Wasser vor Jahren (um nicht zu sagen „Jahrzehnten“) in einem Bericht im FliegenFischen gesehen habe, habe ich mich in diesen Bach verliebt. Jetzt habe ich mir diesen Traum, der eigentlich gar nicht so weit weg liegt, erfüllt. Obwohl Freunde, mit denen ich verabredet war, aufgrund beruflicher Zwänge absagen mussten, die Wettervorhersage überschaubar war und ich daher alleine fahren musste, habe ich einfach drauf geschissen und bin gefahren! Zum Glück!

Vor lauter Vorfreude bin ich am Donnerstag Abend, als ich ankam, sofort ans Wasser und habe meine ersten Würfe an der Isar gemacht. Sie hat mich von der ersten Minute an begeistert und auch die kommenden drei Tage lang hat sie mich nicht mehr losgelassen. Hinter jeder Kurve hat man neue tolle Plätze entdeckt, interessante Züge gefunden und musste einfach weiter. Ja, auch hier gibt es Staudämme und Straßen, aber in weiten Teilen darf der Fluss noch in einem sehr breiten Talboden seine Schlaufen ziehen und hoffentlich jedes Jahr ein paar neue Flussmeter verlegen, ein paar Inseln aufschütten und ein paar Bäume entwurzeln.

Ich hatte auch mit dem Zeitpunkt meines Ausflugs echtes Glück, denn außer dem Wetter passte alles. Das Wasser wurde nach langer Trübung wieder sichtig und befischbar, sodass ich wohl nach langer Schonzeit die ersten erfolgsversprechenden Stunden am Wasser hatte.

Ich habe am Weg nach Lenggries noch einen Stop bei Rudi Heger gemacht und habe mir dort ein paar Fliegen mitgenommen – eine Trockene, die mir dort empfohlen wurde, war dann meine Wunderwaffe. Ich habe Äschen und Forellen in allen Größen gefangen, auch ein paar Satzfische waren dabei, aber ich hatte doch den Eindruck, dass in diesem Bach ein gesunder Wildfischbestand zu Hause ist, der eine gute Alterspyramide umfasst. Es ist sicher kein leichtes Wasser, wenn die Bedingungen „besser“ sind. Dann werden immer viele Wassersportler unterwegs sein und das dann glasklare Wasser wird die Fische sehr scheu machen. Egal – ich komme hier definitiv wieder her, weil ich mich in diesen Fluss und die traumhafte Landschaft verliebt habe.

Hoffentlich schaffe ich es dann auch wieder, dass ich einen Tag mit Markus am Wasser bin, dessen Ruhe und tief gefühlte, aber unspektakuläre Begeisterung für die Fische, das Wasser und alles drum herum, ich einfach sehr schätze. Es ist eine große Freude, dass man über die Jahre hinweg, ein paar ähnlich denkende Verrückte an den Fischwassern kennen gelernt hat und sie inzwischen zu seinen Freunden zählen darf.

Dann war es letztlich auch egal, dass es eigentlich meistens ordentlich geregnet hat.

Einen Bedauerungsschluck habe ich auf die leider Daheimgebliebenen getrunken…