Das Juwel meiner Heimat

Ich möchte Ihnen heute eines der schönsten Gewässer vorstellen, das ich in meiner Heimat befischen darf. Es handelt sich dabei um den Almsee und er ist eine der wenigen Alternativen, die man mit der Fliege noch befischen kann, wenn in Oberösterreich alle Flüsse hoch und trübe sind. Aber auch für sich alleine ist der Almsee eine wundervolle Alternative zum klassischen Fließwasser und bietet eine hochklassige Fischerei auf Forellen und vor allem Saibling.

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Wie bereits gesagt liegt der Almsee in Oberösterreich und zwar im Salzkammergut, am Nordende des toten Gebirges. Umrahmt wird der malerisch gelegene See von den Bergen Rotgschirr und Woising. Auch den großen Priel können Wanderer von diesem See erreichen. Die Umgebung ist so schön, dass man sie fast als kitschig bezeichnen könnte. Der See ist der Ursprung der Alm, die vielleicht vielen Fliegenfischern bereits besser bekannt ist, als der Almsee. Der See ist ca. 3,3 km lang und ca. 700 m breit (Fläche ca. 80 ha). Seine Tiefe beträgt maximal ca. 15m. Die meisten Bereiche sind aber deutlich seichter und man kann an vielen Stellen den Grund sehen. Aufgrund seiner Lage können Sie den See zum Beispiel von der Gmundner Traun oder anderen Fliegenfischerrevieren in der Umgebung leicht erreichen, falls dort gerade Hochwasser eine zu starke Trübung verursachen sollte.

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Der Almsee ist ein reines Salmoniedenrevier und beherbergt Bachforellen, Regenbogenforellen, Bachsaiblinge, Seesaiblinge sowie Äschen und wird seit vielen Jahren vom Oberösterreichischen Landes-Fischereiverein bewirtschaftet. Neben dem Fliegenfischen ist zwar auch das Spinnfischen gestattet, ich hoffe aber, dass dieser Bericht dazu führt, dass mehr Fliegenfischer an den See kommen, als bisher. Vor allem da an schönen Tagen im kristallklaren Wasser das Fischen mit einer Fliege, insbesondere kleinen Nymphen deutlich erfolgreicher ist, wundert es doch, dass die Fliegenfischer bisher in der Unterzahl blieben. Womit wir auch schon beim Wesentlichen sind: Der Almsee darf grundsätzlich nur vom Boot aus befischt werden und daher ist der Halbtageskartenpreis (5 h) von € 100,00 eigentlich nicht so dramatisch, wie er sich aufs erste anhört, da dabei das Elektroboot und der erfahrene Bootsführer bereits preislich enthalten sind. Aus diesem Grund sind auch die Gastfischer auf zwei Boote pro Tag limitiert, wobei ein Boot zwei Fliegenfischer aufnehmen kann.

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Aber auch der See an sich rechtfertigt diesen Preis auf jeden Fall. Der See ist glasklar und bietet an windstillen Tagen spannendstes Trockenfliegenfischen sowie Nymphenfischen auf Sicht. Die Wasserpflanzen, die viele Teile des Grundes des Sees bedecken, weisen dort, wo Wasser aus dem Untergrund austritt, große nahezu weiße Löcher auf und wo Strömungen im See bestehen, bilden sich helle Rinnen, auf denen man die Fische mit einer guten Polbrille bestens entdecken und mit einem gezielten Wurf anwerfen kann. Die Fische sind vorsichtig und je länger die Saison dauert, umso schwieriger sind sie hinters Licht zu führen. Lange Vorfächer aus Fluocarbon sind dabei eine große Hilfe. Ich verwende gezogene Vorfächer von 10ft Länge mit einer Spitze von 0,20mm und verlängere diese mit Fluocarbon in ca. 0,16 oder 0,14 mm um 1 bis 1,5m. Weite Würfe sind meistens nicht notwendig, da man an die Fische auf normale Wurfdistanz heran kommen kann, wenn man das Boot treiben lässt und den Antrieb nur sehr dosiert verwendet.

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Wenn der See durch Wind gewellt wird, ist diese besonders spannende Fischerei allerdings nur mehr eingeschränkt möglich, aber auch dann muss sich der Gast keine Sorgen machen, da sein Bootsführer auch ohne die beste Sicht die guten Stellen kennt und man die Fliegen eben auf Verdacht anbieten muss. Manchmal kann es in diesen Situationen sinnvoll sein, eine Rute mit Sinktip Schnur dabei zu haben, um einen kleinen Streamer, wie einen Zonker in gelb durchs Wasser zu ziehen und die Fische mit dieser Reizfliege anzulocken.

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Neben dem Zonker oder einem Wooly Bugger mit Rubberlegs als Reiz- und Suchfliegen, kann ich für die steigenden Fische im Flachwasserbereich am Einrinn des Sees unbeschwerte Nymphen, wie eine kleine Pheasant Tail, also Größe 16, empfehlen. Auch große Preska Nymphen oder andere Nassfliegen sind teilweise bei einem der Köcherfliegenschlüpfe sehr erfolgreich, da die Fische meistens nicht die Duns, sondern die aufsteigenden Larven kurz unter der Wasseroberfläche nehmen. Kleine beschwerte Goldkopf- oder Tungstennymphen in den verschiedensten Varianten werden auch gerne genommen und sind natürlich den tiefer stehenden Fischen besser anzubieten, die dann einer solchen absinkenden Nymphe von ihren Standplätzen manchmal entgegen steigen.

Sie haben am Almsee in der Regel Fische zwischen 30 und 40 cm zu erwarten, aber es gibt auch immer die Chance auf einen richtig Großen. Forellen von mehreren Kilo sind zwar nicht alltäglich, aber eben durchaus möglich.

Ich kann Ihnen dieses Gewässer nur empfehlen und vielleicht trifft man sich ja einmal am Wasser oder ich bin gar ihr Bootsführer…

Fischbestand
Seesaibling, Bachsaibling, Bachforelle, Regenbogenforelle, Äsche

Befischungsart
Fliegenfischen und Spinnfischen mit angedrücktem Widerhaken. Befischung nur vom Boot aus im Beisein einer Begleitperson.

Saison
1. Mai bis 31. August

Preise
Halbtageskarte EUR 100,00
Dem Fischergast steht 5 Stunden lang ein Boot samt Bootsführer zur Verfügung
Da die Boote begrenzt sind und auch eine Planung für die Bootsführer notwendig ist, ist es notwendig einige Tage vor dem gewünschten Termin anzurufen, ob noch Boote frei sind. Die wichtigsten Informationen wie Kontaktnummer etc. findet Ihr aktuell unter www.landesfischereiverein.at

Entnahme und Mindestfangmaß
Entnahme 4 Fische pro Halbtag
Bachsaibling, Regenbogenforelle und Bachforelle ab 30 cm
Äsche ab 50 cm
Der sogenannte „Ursaibling“ also der heimische Seesaibling ist unter allen Umständen zurückzusetzen und wenn möglich nicht gezielt zu befischen.