Zwickt‘s mi, i man, i tram‘…

Nach einem gemütlichen Frühstück bei den Eltern in Weyregg und stressfreiem Aufbruch nach Bad Ischl habe ich mir meine neue Traun vom unteren Ende her angesehen und dabei wieder einige Top-Plätze neu erkundet. Auch wenn manchmal dem Fluss ein bisschen zu wenig Platz gelassen wurde, um breite Schotterbänke auszubilden, hat sich die Traun ihre Strukturen offenbar ausreichend bewahren können. Natürlich wäre mehr immer besser (alleine schon, um überall besser fischen zu können), aber es scheint zumindest noch zu funktionieren.

Jedenfalls habe ich tolle Fische gesehen und auch einige fangen können. Ein echtes „Urviech“ von gut über 60cm hat sich in aller Ruhe keine ganzen 3m von mir in nur knietiefem Wasser eingestellt, war aber nicht zu einem „Tanzerl“ zu überreden. Zuerst dachte ich, das wäre ein Holzstück und bin aber hingewatete, um das zu prüfen. Der Fisch ist ganz gemütlich ein bisschen ausgewichen, hat sich zurückfallen lassen und stand keine volle Minute später wieder an seinem Standplatz.

Aufgrund meiner Erfahrungen bei meinen bisherigen Ausflügen an die Ischler Traun habe ich diesmal auch das Vorfach ein X stärker gewählt und bin darüber sehr froh, denn nach einer guten 50er Regenbogenforelle konnte ich auch noch eine 60er überlisten. Tolle, fitte und vor allem wilde und daher makellose Fische, die sich in akrobatischen Sprüngen in der raschen Strömung zu befreien versuchten.

Danach habe ich kurz meine sehr nette Pension in Bad Ischl besucht, um mir rasch den Schlüssel zu holen und bin wieder ans Wasser. Diesmal habe ich mir die Strecke in der Stadt noch einmal gegeben und konnte dort wunderbare Äschen fangen. Ich habe mir auch den tiefen Zug rechtsufrig angesehen und war wieder völlig paralysiert, was da für Fische drin stehen. Es sind alle Größen dabei, aber auch richtig kapitale Regenbogen. Ich würde meinen, dass es eine mindestens 70er Forelle gewesen ist, die ich da gesehen habe. Leider nur gesehen…

Zum Abschluss habe ich – via Ischl-Mündung – noch die Mündung des Rettenbachs besucht, um auf einen Abendsprung zu warten. Diese Hoffnung war leider vergebens, aber ein paar sporadische Stiege habe ich bemerkt. Aus einem der oberen Reviere dürfte wohl die Besatzbachforelle stammen, die auf meine Trockene hereingefallen ist.

Alles in allem ein Wahnsinnstag, der mir trotz bereits leicht erhöhten und steigenden Wassers eine unglaubliche Fischerei beschert hat. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage und bin mir sicher, dass diese tollen Kraftpakete und Naturburschen der Ischler Traun sich auch von einem Hochwasser wie dem der letzten Tage nicht wirklich beeindrucken lassen werden. Es ist schon beachtlich, welche Kraft das Wasser hat, das an einem Tag fast lieblich über die Furten plätschert und im nächsten Augenblick in einem fast bedrohlichen Schwall talwärts donnert …