Wieder einmal durfte ich dem Ruf von Helmut, dem Chef des fernruf 7, folgen und an seinem „Burgwasser“, das er seit – ich glaube – zwei Jahren, gepachtet hat, der Mühl fischen gehen. Ich habe diesmal am oberen Steckenende, an der Teufelmühle angefangen und mich stromab durchgefischt. Obwohl das Wasser wieder etwas trüb war, ist es diesmal echt top angegangen. Ich habe auf kleine Nymphen wirklich hervorragend Äschen gefangen und auch die eine oder Bachforelle dran gehabt. Mit der Trockenfliege ist leider noch nichts los gewesen, aber da dürfte die Trübung eben zu stark gewesen sein.
Was für einen an dieser Strecke noch unerfahrenen Fliegenfischer an der Mühl das Schwierigste sein dürfte, ist die monoton anmutende Struktur. Dieser Eindruck täuscht aber massiv, weil es extrem viele Rinnen, Pools oder Löcher gibt, die man – vor allem bei einer Trübung des ohnehin schon Whisky-farbigen Wassers – nur schwer erkennen kann. Ein erfahrener Mühl-Fischer, der sein Wasser schon kennt, wird damit sicher keine Probleme haben, aber mir ist es doch teilweise schwer gefallen, die Standplätze der Fische zu finden und habe das manchmal erst bemerkt, wenn ich bereits bis zur Hüfte in interessanten Holding-Spots gestanden bin.
Aber auch dabei wird man ein bisschen besser und hat nach den ersten paar Reinfällen auch ein bisschen ein Gespür dafür entwickelt, wo der Fluss seine Schätze verbirgt und woran man die interessanten Stellen ein bisschen erahnen kann.
So bin ich auch sukzessive über den Tag hinweg ein bisschen erfolgreicher geworden und habe ihn mit einer wunderschönen 40cm Mühl-Äsche in der einbrechenden Dunkelheit abschließen können.
Ich kann Euch daher einfach nur empfehlen, den Mühltalhof oder das fernruf 7 einmal zu kontaktieren und Euch über die Möglichkeiten des Fliegenfischens, das neben einer handvoll Lizenznehmern den Gästen dieser beiden Häuser vorbehalten ist, zu erkundigen. Der Mühltalhof ist ein erstklassiges Hotel und ein ganz besonderes Restaurant auf allerhöchstem Niveau, das sich dennoch seiner heimatlichen, bodenständigen Küche nicht schämt, sondern sie neu entdeckt. Das fernruf 7 wiederum ist ein Restaurant, das seine Küche selbst als eine Weltreise mit regionalen Grundprodukten beschreibt.
Der Charme des wunderschönen Mühlviertels wird Euch in Neufelden, im Mühltal sicher rasch bezaubern und gefangen nehmen. Die wunderbar hügelige Landschaft mit ihren teils aus groben Granitblöcken erbauten Vierkantern, den Häusern bäuerlichen Stolzes dieser Gegend und die Hopfenfelder, die einen Rohstoff des hervorragenden Bieres dieser Gegend liefern, prägen diese wunderbare Landschaft und machen ihren einzigartigen Charakter aus.
Gebt also dem Mühlviertel, an das man als Fliegenfischer sicher nicht zuerst denkt, auch eine Chance und lernt es kennen. Ich habe es immer sehr genossen, dieses Wasser hin und wieder befischen zu dürfen.







