Mein letzter Artikel hatte das Genussfischen an der Erlauf zum Inhalt, aber der heurige Almseeturnus ist eher zu einem Arbeitsfischen geworden (vor allem wenn man auch Fische liefern sollte…). Es war einfach jeder Fisch mühsam zu erkämpfen. Nichts ging wirklich leicht von der Hand, obwohl die Bedingungen phasenweise sogar perfekt waren. Zeitweise hatte man keinen strahlenden Sonnenschein, der das glasklare Wasser bis in die tieferen Bereiche durchleuchtete und auch eine kleine Briese hat die Oberfläche phasenweise aufgeraut. Aber wie bereits erwähnt, war auch unter diesen Bedingungen der See mit seinen Schätzen sehr geizig und wir haben wirklich gerätselt, woran das wohl liegen könnte. Waren die Bedingungen nicht ideal, war es schon immer eine Herausforderung, – vor allem relativ am Ende der Saison – die schon extrem scheuen und vorsichtigen Salmoniden zu überlisten. Bereits der Schatten der Schnur am Boden des Sees hat die Saiblinge und Forellen das Weite suchen lassen. Dieses Jahr war es aber generell noch schwieriger.
Zum Glück hatten Andi und ich auch immer Freunde eingeladen und haben daher trotz „zacher“ Fischerei qualitativ hochwertige Entspannung genießen können. Also ist die Bezeichnung der Almseetage als „Arbeit“ doch eher Jammern auf hohem Niveau.
Die Schönheit des Sees hat ihr Übriges dazu getan, dass man diese Tage trotz eher überschaubaren Erfolges, auch wenn es sicher keine Drillorgien gewesen sind, die unsere Gäste und wir am See feiern durften, dennoch genießen konnte.
Vor allem das Spinnfischen ist überhaupt nicht recht erfolgreich gewesen, weil der See offenbar einfach viel zu klar und ohne Wind viel zu sichtig war. Man hat manche Forellen den Spinnköder in einem Abstand von drei und mehr Metern verfolgen gesehen, die aber einfach zu faul waren, zu nehmen. Warum das einfach gar nicht mehr funktionierte – ich weiß es nicht.
Beim Fliegenfischen habe ich mich auch eher darauf konzentriert, mit der tiefer geführten Nymphe in den tieferen Bereichen des Sees auf Verdacht zu fischen, weil es nahezu aussichtslos war, die Fische auf Sicht anzuwerfen. Wie ich schon beschrieben habe, waren die Fische – bis auf windigere Phasen – einfach zu scheu und zu schlau, unsere Angebote zu nehmen. Nur sporadisch konnte man Sie mit einer entsprechenden Köcherfliegenpuppe an die Oberfläche locken, wenn eben gerade ein intensiverer Schlupf dieser Insekten stattfand. Es waren auch einfach kaum Fische zu entdecken, die man aktiv anwerfen hätte können. Nur sporadische haben suchende Einzelfische unseren Weg gekreuzt. Wenn die Fische gestiegen sind, dann immer außerhalb der Wurfweite. Nur bei etwas windigeren Verhältnissen hat man sich treiben lassen können und so die Hotspots erreicht, ohne die Fische sofort zu vergrämen. Aber ein bisserl was ist trotzdem gegangen. Irgendwie ist immer vor der großen Depression, vor dem endgültigen Aufgeben wieder ein Biss passiert und man war wieder angestachelt, weiterzumachen.
Besonders haben mich wieder einmal die paar Regenbogenforellen gefreut, die ich trotz allem fangen konnte. Sie werden seit vielen Jahren nicht besetzt und die Fische, die man doch regelmäßig fängt, sind daher mit absoluter Sicherheit Wildfische. Sie wachsen hervorragend ab, zu stattlicher Größe und bieten einfach eine tolle Fischerei und spannende Drills. Da war das Releasen keine große Überwindung.
Auch an diesem Wasser wäre es aufgrund der derzeitigen Situation sicher sehr sinnvoll, ein Zwischenschonmaß einzuführen, um die Hoffnungsträger eines Bestandes wirksam zu schützen. Wir haben jedenfalls die paar Fische, die über 40cm Größe erreicht hatten, gerne wieder zurück gesetzt und hoffen, dass sie im Winter oder Frühling ihrer Bestimmung folgen werden.

























