Almsee Hüttenzauber

Ich glaube, ich habe schon einmal irgendwo geschrieben, dass ich es für ein Privileg halte, dass der Oberösterreichische Landes-Fischereiverein es seinen Mitglieder ermöglicht, dieses Juwel auf eine besonders intensive Art zu befischen. Es sind zwar auch ein paar Verpflichtungen damit verbunden, wie Guiding von Tageskartenfischern, aber es ist dennoch ein Traum, ein paar Tage auf der Fischerhütte am See wohnen und die Fischerei entspannt und in vollen Zügen genießen zu dürfen.

Gerade schlechteres Wetter hat seinen besonderen Charme, wenn völlige Ruhe am See einkehrt und die Ausflügler nicht mehr karavanenartig um den See spazieren. Im Wesentlichen sind es dann zwei Postbusse und eine Hand voll Autos pro Tag, die an den See kommen.

Dieses Jahr ist der See aufgrund der hohen Temperaturen natürlich auch sehr warm geworden, sodass man den Eindruck hatte, dass sich die Fische vor allem die Grundwasserquellen, die im See aufgehen, als ihre Standplätze ausgesucht haben. Wie immer in den letzten Tagen der Saison merkt man natürlich auch, dass die Saiblinge und Forellen bereits extrem „well educated“ waren – umso spannender ist natürlich die Fischerei! Der Schlupf von großen Köcherfliegen (vermutlich: Phryganea Grandis – Great Red Sedge) hat die Fische auch an die Oberfläche gelockt und eine Fischerei mit Köcherfliegenpuppen im Oberflächenfilm sehr spannend gemacht. Fische, die man gar nicht sehen konnte, kommen plötzlich aus der Tiefe nach oben und nehmen die großen Puppenimitationen. In den Flachwasserbereichen am oberen Ende des Sees ziehen immer wieder stattliche Regenbogenforellen ihre Kreise, auch die eine oder andere Äsche konnte ich entdecken. Diese „Cruiser“ nehmen vorsichtig auf Sicht angebotene kleine Nymphen, wenn man eine gute Präsentation hinbekommt. Wichtig ist es, die Leerwürfe auf ein absolutes Minimum zu beschränken, wenn die Sonne auf den spiegelglatten See scheint, weil schon ein Schatten der Leine in der Luft zur Flucht der Fische führt.

Ich habe es genossen, die Tage noch zwei meiner Lizenzen mit meinem Vater und David zu teilen und am Almsee einige Stunden mit guten Freunden und Papa am Wasser zu sein. Es ist schon einmal ein Genuss, am Abend nicht mit dem Auto heim fahren zu müssen, sondern sich in der urigen Hütte in den Schlafsack zu einzurollen, nachdem man die abendliche Fischerei und zur völligen Dunkelheit den Ausblick auf die Almtaler Sonnenuhr in aller Stille genossen hat.

Es sind zwar sehr oft die gleichen Fotos, die ich am See mache, aber ich kann mich an dieser malerischen Kulisse einfach nicht satt sehen. Auch auf die Gefahr hin, Euch damit zu langweilen, teile ich einige dieser Bilder wieder mit Euch, weil ich mich in dieses Wasser einfach verliebt habe. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr und wieder ein paar Tage am See…